An einem schönen Tage, ich glaub‘ es war im Mai,
da sagte sich Herr Gürne, ich nehme mir mal frei.

Will endlich einmal wissen, was dran ist an der Mär,
dass hübscher wird das Leben, durch was sich nennt Verkehr.

Doch nicht auf Autos, Straßen, Staus war er bedacht,
der ach so liebe Gürne wollte Sex – bis dass es kracht.

Wollt‘ endlich einmal spüren wie man von Sex berauscht
und wie in einem Nebel, die Wohnungstür vertauscht.

Denn nebenan da wohnt Frau Meyer mit Rudi ihrem Hund,
die tät er gern‘ mal küssen, am besten auf den Mund.

Doch war Herr Gürne schüchtern und unerfahren gar
und beim Kapitel Liebe war längst nicht alles klar.

Wann will sie Sex und wann nur schmusen?
Und was macht man wohl am besten mit dem Busen?

Wie deutlich darf man sie begehren, ohn‘ zu bedrängen?
Muss man zum Dank mit Gold und Silber sie behängen?

Geht Sex auch ohne Liebe – nur zum Spaß und ohne Reu?
Und was heißt fremdgeh’n und was das Wörtchen treu?

Herr Gürne wollte Klarheit und machte sich drum auf,
so nahm des Helden Schicksal rasant nun seinen Lauf.

Kaum aus der Tür, da traf er auch schon Gabi,
die war sehr fesch und schmeckte nach Wasabi.

Nach mehr als Küssen stand Gabi nicht der Sinn,
drum warf Herr Gürne alsbald mit ihr dann hin.

Nach G kam H und mit ihm Hilde,
feengleich und Mitglied einer Gilde.

„Sex nicht vor der Ehe!“ war deren Motto,
außerdem war Hilde Freundin schon von Otto.

Drum zog Herr Gürne weiter seine Bahnen und suchte nach dem Sex,
als plötzlich ihn anstarrten die Augen seiner Ex.

Er dacht‘: „Oh weh, oh Graus, da ist Sabine!
Die macht beim Sex stets finst’re Miene.

Sie schaut dich an und dir wird kalt,
du denkst dir nur, ich will alsbald

hinfort von hier, ich will zwar Sex,
aber niemals wieder mit der Ex!“.

Gesagt, getan und Land gewonnen
sah Helga nun zu Gürne – ganz versonnen.

Sie wurd‘ die Nächste in dem Reigen,
doch war die Frau auch ziemlich eigen.

Wollt‘ Sex nur so und so, nicht hier und nicht zu vage,
jedwede Regung war ihr Grund zur Klage.

Partnerschaft, Beziehung – das wollt‘ sie obendrauf,
in Panik floh Herr Gürne und pfeilschnell war sein Lauf.

Er rannte heim – fast wie von Sinnen,
da tat ihm jemand auf von drinnen.

Es war Frau Meyer, die Nachbarin mit Hund.
„Das ist nicht ihre Wohnung!“ tat sie Gürne kund.

Zwar nicht vom Sex war er berauscht,
doch hatte er die Tür vertauscht.

Und stand nun wie von Flammen heiß entfacht,
vor dieser Frau – zwei Meter acht.

Doch Größe war Herrn Gürne ganz egal,
ein Ende fand nun endlich seine Qual.

Die Liebe packte ihn und auch Frau Meyer samt dem Hund,
und Küsse gab’s alsbald schon auf den Mund.

Der Sex war prima, Gürne lachte,
„Das war viel schöner, als ich vorher dachte!“.

Und die Moral von der Geschicht‘:
Das Glück ist näher als man denkt,
wenn man ihm `ne Chance schenkt!