So Singlefreunde, jetzt mal Butter bei die Fische. Wer kennt es nicht? Einen Wein zu viel getrunken und der Melancholie erlegen, hat man sich in einem vielversprechenden Singleforum angemeldet. Einziges Problem: Mr. Astralkörper und Miss Wonderwoman wohnen irgendwo Mailand/Thailand die Ecke, während man selbst in Braunschweig sitzt. Damit ist nun Schluss versprechen zumindest Apps wie badoo, SinglesAroundMe und seit neustem groobr. Die drei werden hier mal unter die Lupe genommen und hinsichtlich der bereits geschilderten Problematik untersucht.

Janina Meier
Janina Meier (KaBoom Internet GmbH)

Bereits 2006 brachte ein Russe die Online-Community badoo auf den weltweiten Markt und bis auf der Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate sind auch alle Nationen fleißig am flirten. Ganz offiziell soll man Leute aus der Umgebung „kennenlernen“, aber wenn sich alle 114 Millionen Mitglieder mal die Hand aufs Herz legen: da wird geflirtet bis die Tasten qualmen. Seit dem badoo auch fürs Handy erhältlich ist, kann man dank der GPS Funktion auch sehen, wer im Umkreis für einen unverbindlichen Kaffee zu haben ist. Dabei gehen sowohl die Meinungen als auch das Klientel weit auseinander. Klare Hürde: in dem großen Haufen von Usern muss man selbst erst mal gefunden werden und das kostet!
Auf den ersten Blick sieht da die amerikanische App SinglesAroundMe deutlich attraktiver aus. Mit dem gleichen Prinzip wird auch hier die GPS-Funktion des Smartphones genutzt, um das location based mobile dating zu ermöglichen. In den USA ist diese Form des Kennenlernens auch schon lange total hipp und angesagt. Der gleiche Effekt wird auch den deutschen Usern versprochen, allerdings sieht die Realität deutlich anders aus. Was ist nur los in den freundlichen und stets umgänglichen Deutschen? Eine bescheidene Anzahl deutscher User gepaart mit kostenpflichtigen Funktionen führen zu vermehrten Löschaktionen der App und schlechten Bewertungen.
Und was ist das? Ein ganz neuer Stern am mobile dating Himmel: groobr. Die App gibt es bislang nur in Deutschland und User sind vermehrt in der Mutterstadt Berlin zu finden, aber erste Erfolge sind zu verzeichnen. Wenn man ganz genau hinschaut, steht bei groobr nicht in erster Linie das Dating im Vordergrund, sondern das bunte Miteinander beim Cocktail trinken, Beachvolleyball etc.. Aber wir schüchternen Singles verstecken uns doch oft sowieso lieber in größeren Gruppen, um erst mal das Herdenverhalten des potentiellen Partners zu beobachten. Kosten sind bislang keine gesichtet, dafür ruckelt und zuckelt die Androidversion aber auch noch an manchen Ecken.

(Text und Information: Janina Meier, KaBoom Internet GmbH)